Wenn man sich für Räder begeistern kann, dann kommt irgendwann der Tag, da möchte man „ein eigenes“ Rad aufbauen. Irgendwie so elegant, wie ein echtes Vintage-Bike (siehe links) oder so klassisch schön wie ein italienisches Rennrad der 70er Jahre oder … das lässt sich noch ewig fortsetzen.
Bei mir sollte es ein Rad für die Stadt sein: elegant, klar in der Form und mit schönen Lederaccessoires von Brooks. Ein altes Rennrad musste also als Basis gefunden werden.
Es wurde ein Kettler-Alu-Rennrad. Die Farbe (Anthrazit Metallic) und der gute Zustand waren neben dem Preis ausschlaggebend.
Und dann mussten die passenden Teile besorgt werden. Die Vorstellung war klar: Sattel und Lenkerband von Brooks, ein Lenker, der nur aus Kurven besteht und keine sichtbare Schaltung. Es wurde am Ende eine 2-Gang-Automatik von Sram.
Die (erste) Einkaufsliste war schnell zusammengestellt. Aber damit fing es erst an. Im nächsten Schritt warteten viele kleine Show-Stopper: keine passende Aufnahme für den viel zu dicken Lenker, spröde Mäntel, keine passenden Speichen für die neue Nabe, keine passenden Ketten, Ausfallenden, die nicht hinten offen waren (um die Kette richtig zu spannen), sondern nach unten.
In den Online-Shops für Bikes und Bike-Parts wurde ich genauso fündig wie auf Amazon.
Die Liste wurde immer länger und unübersichtlicher. Und mit jedem Teil, das dazu kam, gab es eine neue Herausforderung, wie man alt und neu anpassen konnte.
Youtube hat dafür seine Dienste geleistet mit Rat-spendenden Tutorials (wie man Speichen zieht, wie man ein Lederband wickelt oder wie man die richtige Speichenlänge ausrechnet). Die Lernvideos hatten es aber in sich: die meisten waren in englisch (oder noch schlimmer: tiefes Südstaaten-Amerikanisch). Aber: da muss man durch 😉
Und tatsächlich nahm das Projekt Form an. Das Ergebnis ist eine Diva: zickig, anfällig und berauschend schnell und schön wie ein Rennpferd.
Jedem, der ein sich ein wirklich, wirklich „eigenes“ Bike in seiner Fantasie einbildet, dem kann ich nur empfehlen mit Geduld an das Thema ran zu gehen. Dann ist mit ein paar kleinen Extrarunden alles möglich!
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