Kaufen Sie ein Fahrrad, sollten Sie herausfinden, wofür Sie Ihr Fahrrad brauchen und warum. Keine Pläne für große Fahrten in den Bergen, im Sand, in den Sümpfen oder im Gelände? Dann ergibt es keinen Sinn, ein teures Mountainbike mit Federgabel und Stoßdämpfern zu kaufen. Entscheiden Sie sich dann für eine leichte Stadtvariante oder eine Hybridkombination? BMX-Modelle sind reine Sportgeräte und nicht für den Alltagsgebrauch geeignet. In unserem Artikel haben wir die Parameter aufgelistet, die man beim Kauf eines Fahrrads in Betracht ziehen muss. Die Wahl des guten Fahrrads muss eine gut durchdachte Entscheidung sein – Sie werden wohl einen freien Abend damit verbringen können anstatt sportwetten, bücher oder andere Sachen zu genießen, aber dann wird Ihre Anschaffung Ihnen nur Freude bringen.
Bremsen
Bremsen sind wichtig. Es gibt zwei grundsätzliche Arten von Bremsen: Scheibenbremsen und Felgenbremsen (V-Brakes). Und die gibt es wiederum als hydraulische oder mechanische Systeme. Einstiegsmodelle haben mechanische Felgenbremsen und deutlich besser sind hydraulische Scheibenbremsen. Letztere sind zuverlässiger, aber auch schwieriger zu warten. Außerdem sind sie komplizierter aufgebaut und wiegen mehr. Sie sind ideal eingesetzt in den Bergen oder auch für sandige, schlammige Bedingungen und so weiter. Für den Stadtverkehr kann es völlig ausreichen, an den Felgen eine Vorder- oder Hinterradbremse oder auch eine Rüttrittsbremse zu haben. Zögern Sie nicht, den Verkäufer um eine Probefahrt zu bitten und das Bremssystem zu testen. Nur so können Sie herausfinden, ob das Modell zu Ihnen passt. Wenn Sie nur in der Stadt fahren wollen, eher selten und kleine Strecken, wählen Sie ein Fahrrad mit Felgenbremse: sie ist deutlich günstiger und einfacher zu warten.
Größe der Räder
Die 12-Zoll-Räder sind für Kinder gedacht. Für Erwachsene gibt es 26-Zoll-, 28-Zoll- und 29-Zoll-Räder. Die Standardgröße sind 28-Zoll-Räder bei City- und Urban Bikes. Kompackträder haben typischerweise 20 Zoll und dürfen damit auch im ÖNVP und in Zügen ohne Zusatzkosten mitgenommen werden. MTBs haben bis vor etwa 8 Jahren in der Regel 26 Zoll Räder gehabt. Dann kamen 26,5 Zoll (auch 650B, französisches Maß) und 29er Räder. Felgen mit 29 Zoll gibt es eigentlich gar nicht. Das sind 28 Zoll Felgen mit MTB Reifen. Diese Reifen sind so groß und dick, dass sie eine Größe überspringen, also 29 Zoll. Twentyniner überrollen Gegenstände noch leichter, daher werden sie besonders gut bei Vorderrädern eingesetzt. Sie sind aber auch schwerer. 26,5 bieten vor allem hinten immer noch perfekten Grip, sind leichter und wendiger. Gerne werden 29er vorne mit 26,5 hinten gemixt, dann spricht man von Mullet-Bereifung.
Rahmen
Der Rahmen muss stabil sein. Stahlrahmen waren bis in die 90er daher Standard. Leichtgewichtige Optionen aus Aluminium und Carbon sind heute häufiger im Einsatz. Eine Aluminiumlegierung ist außerdem stabil und wasserbeständig, einen Sturz nimmt sie – wie der Stahlrahmen mit ein paar Schrammen zur Kenntnis. Carbon ist noch viel leichter und unglaublich stabil, aber auch deutlich teurer. Wenn ein Carbonrahmen einen starken Sturz in einem ungünstigen Winkel hatte, kann er brechen. In diesem Fall muss der Rahmen untersucht werden.
Lenker
Stellen Sie sicher, dass Sie den Lenker leicht erreichen können. Bei richtiger Griffhaltung sollten die Ellbogen leicht gebeugt sein. Lehnen Sie sich nicht zu weit nach vorne, wenn Sie den Lenker bedienen. Ihr Nacken sollte nicht zu stark belastet werden, wenn Sie mit den Augen nach vorne fahren. Nach vorne lehnen und auf den Boden schauen? Diese Position ist zwar deutlich windschnittiger, aber auch sehr belastend für die Nackenmuskulatur. Auf einem Rennrad wird die Position meistens gewählt, da man deutlich schneller ist. Für Stadt- und Citybikes ist eine gestreckte Position völlig ungeeignet.
Federgabel
Für den Stadtverkehr ist eine Federgabel nicht notwendig: sie erhöht das Gewicht, verringert die Geschwindigkeit und ist bei guter Qualität auch sehr teuer. Aber für Geländefahrten ist er ideal, der gleicht die Unebenheiten des Straßenbelags aus und sorgt für ein angenehmes Gefühl beim Fahren.
Höhe und Passform
Die Rahmengrößen reichen von XS bis XXL. Um herauszufinden, ob das Rad die richtige Größe hat, müssen Sie sich auf das Fahrrad setzen und eine Probefahrt machen. Für Anfänger und Laien ist es nicht ratsam, im Internet zu kaufen. Das Fahrrad und sein Fahrer gehen eine Einheit ein. Die Geometrie bestimmt, wieviel Energie Sie auf das Rad bringen, aber auch wie gut es sich anfühlt. Wenn Sie sich auf das Rad setzen und nach einer Proberunde merken, dass es sich richtig gut anfühlt, dann haben Sie schon ganz viel richtig gemacht.
Eine Probefahrt ist alles!
Nur während der Probefahrt bekommen Sie ein Gefühl für das Fahrrad. Es sollte bequem und leicht zu handhaben sein. Achten Sie darauf, dass Sie den Lenker, die Schaltung und die Bremsen leicht erreichen und ohne zu viel Kraft bedienen können. Fahren Sie also immer mit Ihrem Fahrrad, bevor Sie es kaufen. Wichtig ist es aus, dass der Rahmen in einem guten Zustand ist. Räder, Lenker, Gabeln und so weiter können fast alle ausgetauscht werden und machen aus einem alten Fahrrad ein neues.
Fazit
Mit der Wahl eines Fahrrads ist es wie mit der Wahl eines Lebenspartners: Entweder man wählt es oder nicht. Es ist auch kompliziert, alle Probleme zu vermeiden und zu sagen, wie man tickt: die Räder passen nicht, der Rahmen ist nicht aus Kohlefaser, aber man mag es trotzdem. Wählen Sie das Modell, das Ihnen gefällt und mit der Zeit sehen Sie, wie zuverlässig Ihr Fahrrad ist. Ein gutes Rad bleibt Ihnen in der Regel deutlich länger erhalten, als ein Auto! Es sollte also richtig gut passen!
Und noch ein heißer Tipp: am Ende der Saison haben die Händler schon die Ware für das nächste Jahr gekauft und brauchen Platz im Lager. Ein Vorjahresmodell lässt sich vielleicht deutlich günstiger erwerben. Dieser Rat hat früher bis zu 50 Prozent gebracht. Mit den Störungen in den Lieferketten durch Corona sind wir von diesen Preisnachlässen in 2022 aber noch weit entfernt.