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Das Leben ist zu kurz für schlechte Räder!

Dieser Artikel wurde von Luca Morell verfasst. Hinterlasst ihm eine Nachricht! Es ist sein erster großer Artikel auf born2.bike.

Enthusiastische Biker werden beim Anblick von High End Bikes wieder zu kleinen Kindern. Sie bekommen große Augen bei federleichten Carbon-Bikes oder Kashima beschichteten Fox Federelementen. Sie entwickeln eine Begeisterung, die für Außenstehende unverständlich ist und womöglich sogar Partner/-innen eifersüchtig werden lässt. Wer träumt nicht von dem perfekten Bike? Doch sind wir mal ehrlich: die Realität holt einen schnell wieder ein. Mehr als 5000 Euro sind ein teures Lehrgeld, um auf dem Trail festzustellen: ,,Nur weil man Danny MacAskills Bike hat, kann man leider nicht mit seiner Leichtigkeit durch Straßen und über Trails jagen.“ Sehen die Teile von Danny nur wie auf dem Markt erhältliche Teile aus und haben womöglich ein anderes Innenleben? Irgendeinen unfairen Vorteil müssen er und andere Profis doch haben, wenn sie so viel besser sind! Ist das Leben einfach unfair? Das Leben ist zu kurz für schlechte Räder!

Ist nur das Material besser?

Luca 2014 – Jeder muss irgendwie anfangen und auch mit Seitenständer ist Airtime möglich

Ja, sie haben keine schlechten Räder! Aber nein es liegt nicht am Material oder Talent, es liegt schlichtweg an der Übung, denn sie sitzen täglich auf ihren Bikes.

Aber wer mir nicht glaubt, sollte mal Fabio Wibmers Video auf einem „Alte Oma Rad“ (Das Video seht Ihr unten) anschauen oder zumindest darauf hören, wenn selbst Neil Donohue von GMBN sagt, dass man das Tech-Race nicht gewinnen kann und es deshalb gar nicht versuchen sollte. Ja, wir lieben unsere Bikes, doch mal ganz ehrlich: wir biken nicht wegen der Fahrräder, sondern wegen des Spaßes. Dass vergisst man schnell, wenn man an nichts mehr anderes als neue Bikes und Komponenten denkt. Ich habe für mich die Erfahrung gemacht, dass es mir sogar den Spaß nimmt, wenn ich auf jede Kleinigkeit achte und immer nur sehe was es noch für bessere Komponenten gibt.

Widerspricht das nicht dem Titel des Artikels?

Nein!

Zählt jede einzelne Komponente?

Einschub Patrick: Jede einzelne Komponente zählt! Das Ganze ist mehr als die Summe der Einzelteile, sagt Patrick, allerdings nicht zu jedem Preis! Insofern ist er an dieser Stelle auch wieder bei Luca 😉

Das Leben ist zu kurz für schlechte Räder, doch das bedeutet nicht, dass jeder Hobbybiker einen mindestens vier stelligen Betrag für seine Sportgerät ausgeben muss. Schließlich ist das Rad immer noch unser Tool, um den Kopf frei zu bekommen und einfach nur Spaß an der Bewegung zu haben. Es soll uns nicht finanziell ruinieren! Doch es gibt gewisse Standards, die jedes Bike erfüllen sollte: Bremsen müssen funktionieren, egal ob abgenutzte Bremsbeläge, undichte Leitungen oder Luft im System, es gibt keine Ausreden sich nicht darum zu kümmern. Durch den Sport steht unsere Gesundheit schon genug auf dem Spiel. Das gilt natürlich für alle Teile, doch eine gerissene Kette oder gebrochene Speiche haben selten vergleichbar schlimme Auswirkungen wie versagende Bremsen oder ein Lenkerbruch. 

Luca 2018 – Der selbe Sprung vier Jahre später

Was wirklich zählt

Zum Einstieg in den Sport ist ein gut gewähltes, gebrauchtes Rad sicher keine schlechte Option, doch es ist wichtig, die Limits der Bikes zu kennen. Also doch zwei Mal überlegen, ob man mit einem Rad aus den 90er Jahren einen 4 Meter Gapsprung wagen sollte. Ein Lenkerbruch kann einen nicht nur für die restliche Saison außer Gefecht setzen. Es gibt einen Grund warum die ersten Freerider um Brett Tippie und Richie Schley damals ständig neue Bikes brauchten: „Das Material war den Herausforderungen nicht gewachsen“. Doch zum Glück sind diese Zeiten Vergangenheit, moderne Bikes werden von Profis bei der Red Bull Rampage oder in der EWS auf die Probe gestellt und halten einiges aus. Doch das bedeutet nicht, dass die Komponenten allem standhalten können, denn die Profis können ihr Bike beim Whip komplett querstellen und es danach wieder in die Spur zur Landung bringen. Egal, wie gut ein Bike konstruiert ist, es wird immer Belastungen geben, denen es nicht gewachsen sein wird. 

Selbstverständlich spricht nichts dagegen, sich die High-End-Versionen der Bikehersteller zuzulegen, wenn man das nötige Kleingeld hat. Doch es sollte nicht vergessen werden: Fahrtechnik und Spaß sind nicht käuflich und damit unbezahlbar. Das Leben ist definitiv zu kurz für schlechte Räder, also Räder die uns gefährden, ein 500Euro Hardtail ist aber alles andere als ein schlechtes Rad. Im Gegenteil: es ist der beste Weg in unserem Sport Fuß zu fassen ohne eine Bank überfallen zu müssen.

Wer auf einem günstigen Hardtail schnell und stylisch über die Trails jagen kann, kann das selbstverständlich auch auf High End Boliden, was sich vom Gegenteil nicht behaupten lässt.

Und hier noch ein Link zur generellen Auswahl: Habt ihr denn schon den richtigen Fahrrad-Typ gefunden? Und seid ihr am Anfang des Jahres auch schon fit für die Saison?

2 Kommentare zu „Das Leben ist zu kurz für schlechte Räder!“

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