Hier ist es gerade noch Winter, auf der anderen Seite der Welt in Südafrika ist gerade noch Sommer. Gut für das Rennen, schlecht für das Training zuhause. Die Cape Town Cycle Tour 22 hat uns doch einiges abverlangt. Das Winter-Training zum Beispiel. Egal wie schlecht das Wetter draußen war, wir haben uns mindestens jeden Sonntag getroffen, um mit dem Fahrrad ein paar Kilometer zu fahren.
Das Training im Winter
Die Vorbereitungsphase im Winter hat uns schon recht intensiv beschäftigt. Eisern sind wir bei fast jedem Wetter draußen gewesen. Aber bedingt durch Corona waren die Trainingsbedingungen nicht optimal. Selbst bei bestem Wetter konnten wir unsere Trainingsziele kaum erreichen. Unsere Trainingsrunden lagen typischerweise zwischen 40 und 70 km, eigentlich zuwenig für ein ordentliches Training von einem Rennen mit 109 km. Aber, in der Nachbetrachtung muss ich zugeben, dass das Wintertraining deutlich effektiver war als vermutet. Die Trainingsintervalle haben insgesamt eine kleinere Reichweite und wir sind bewusst nach Möglichkeit im Grundlagenbereich 1 und 2 geblieben.
Aber: im Winter macht man weniger Pausen – zumal in einem Corona-Winter. Die verbliebene Zeit zieht man durch. In halbwegs sommerlicher Umgebung in Kapstadt, auch wenn es geregnet hat, war es trotzdem warm. In der Wärme hatten wir keine Probleme unsere Potentiale abzurufen. Wir wollten alle gemeinsam ankommen. Der Weg war das Ziel. Im Windschatten eines Vorausfahrenden zu bleiben hieß aber auch, dass wir permanent geduscht wurden. Warm immerhin, aber wir hatten danach alle eine ordentliche Dreckschicht auf der Haut.
Rennverlauf
Die Vorbereitungsphase verlief nicht exakt nach Plan, aber wir waren dabei. Die Kontinuität hat uns Kraft und Ausdauer geliefert. Wir haben uns zum Ziel gesetzt das Rennen in unter 5 Stunden zu schaffen. 8 Stunden „darf“ man brauchen. Wir wollten vor allem zusammen bleiben und als Team ankommen. Wir haben viel dafür getan zusammen zu bleiben, wie z.B. die Helme. Am Ende konnten wir sie nicht artgerecht einsetzen wegen der Folgen aus den Stromausfällen. Aber gerettet haben Sie uns doch: wir waren die einzigen mit blinkenden Helmen. Und so haben wir uns in der chaotischen Startphase auch wieder gefunden.
Start
Den Start der Cape Town Cycle Tour 22 haben wir bewusst mit angezogener Handbremse angesetzt. Mit einem schnellen Start hätten wir uns sofort ausgepowert. Der langsame Start erforderte zwar viel Disziplin, er zahlte sich aber voll aus. Davon abgesehen sind wir ja von Camps Bay mit dem Rad gestartet und hatten 250 Höhenmeter und ca. 5 km extra auf der Uhr. Bis zur False Bay auf der Seite vom Indischen Ozean hat es immer wieder viel geregnet. Wir fuhren recht zurückhaltend. Nach Streckenkilometer 25 konnten wir nicht mehr langsam fahren. Immer wieder fuhren kleine Trupps mit sehr schnellen Fahrern (ca. 35 – 40 km/h) an uns vorbei. Wir mussten einfach den einen oder anderen D-Zug mit viel Windschatten mitnehmen. In einem solchen Fall habe ich ich mitziehen lassen, um bei der nächsten schönen Aussicht die Kamera in Position zu bringen, bis einer aus dem Team vorbei gekommen ist. Und vom letzten bin ich dann wieder zum ersten gefahren. Und wir lagen immer recht nah beieinander.
Rennrhythmus
Spätestens nach 30 km hatten wir unseren Rhythmus gefunden. Die Cape Town Cycle Tour 22 hatte keinerlei Gefahr mehr. Im Gegenteil: das schlechte Wetter lag nicht nur mir, sondern auch meinen Teamkollegen Peter und Tommy. Das bisschen Regen konnte uns überhaupt nichts anhaben. Wir haben zwar allerlei Pausen eingelegt für Technik, kleine Snacks, Trinken, Aussicht, etc. aber immer nur sehr kurz. In den 3- 5 Minuten sind gefühlte 500 Fahrer an uns vorbei gezogen, aber die 30, die wir in den nächsten 10 Minuten überholt haben, ließen unser Ego auf Elefantengröße anwachsen. Wir waren vermutlich einfach schnell unterwegs. Die Höhenmeter berghoch waren auch keine schlimme Herausforderung, weil sie alle auf Straßen zurück gelegt werden konnten. Also war die Steigung immer moderat.
Dem Ziel entgegen
Mit jedem Kilometer Richtung Ziel stieg unsere eh schon gute Laune weiter an. In Camps Bay bekamen wir auch noch unvermutete Unterstützung von unseren Frauen. Am Straßenrand feuerten sie uns an. Ich habe sie zwar gesehen und gewunken, war aber leider auf der falschen Straßenseite und konnte gar nicht schnell genug die Seite wechseln unter dem konstanten Strom der anderen Radler. Ich hatte diemal einen kleinen Vorsprung, da es vorher bergab ging und ich meine einzige Stärke ausnutzen wollte. Tommy hat unsere Unterstützung abpassen können und bekam den perfekten Boxenstop inklusive Refill. Peter hatte ich noch in Chapman’s Peak bei km 82 gesehen. Nach dem Downhill (nicht seine Disziplin) war er aber weit entfernt. Aber Tommy und ich waren wieder auf einer Linie. Und exakt auf einer Linie wollten wir auch über die Ziellinie rollen. Ich brachte meine 3 Kameras in Position und schon war der ganze Spuk vorbei. Die 109 km Gesamtlänge schienen uns lächerlich gering in der Nachbetrachtung – vorher und aus der Sicht des Winters waren sie schier unvorstellbar groß.
Zieleinlauf und weitere Vorhaben
Die Cape Town Cycle Tour 22 war ein voller Erfolg. Wir hatten so viel Spaß – schon in der Vorbereitung. Und auch jetzt bleiben viele schöne Erinnerungen. Daher ist das Video nicht nur für Euch schön, sondern auch für uns ein echtes Highlight. Würden wir nochmal fahren? Sicherlich! Die Menschen in Südafrika sind sehr freundlich. Das Essen ist sensationell. Die Natur atemberaubend. Und eine Einladung zu einer E-Bike Safari haben wir auch schon. Wir werden berichten. Habt Ihr besondere Bike-Abenteuer? Schreibt uns doch in die Kommentare, wir freuen uns.
2 Kommentare zu „Cape Town Cycle Tour 22 – das Rennen“
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