Ein Rennrad soll vor allem leicht sein. Jede einzelne Komponente wird bei den hochgezüchteten Rennrädern sprichwörtlich auf die Goldwaage gelegt. Dass das Ganze mehr ist als die Summe der Einzelteile, ist spätestens dann klar, wenn der Fahrer/ die Fahrerin sich auf das Bike setzt. Dank perfekter Einstellung, optimaler Geometrie, zuarbeitender Technologie und richtigem Einsatzgebiet wird eine neue Einheit geboren – das gilt für alle Bike-Kategorien. Im Besonderen für Rennräder, nichts, was nicht unbedingt nötig ist, soll das Gesamtgewicht erhöhen. Auch Gravelbikes sollen sich diesem Dogma unterwerfen. Also keine Schutzbleche. Wirklich? Auch nicht, wenn sie aus Carbon sind, so wie die von Flexi-Carbon?
Produkt und Markennennung, also Werbung – aber wir schreiben für euch und sind euch verpflichtet 😉
2 x Tabubruch
Ventilkappen, Lackfinish, Werkzeug: alles weg, was keine Miete zahlt. Für einen Rennrad-Profi mag das im Rennen tatsächlich die Sekundenbruchteile bringen, die über Sieg und Niederlage entscheidenden. Für „Otto-Normal“ gilt: es muss praktisch sein. Vorhin genannte Utensilien wegzulassen, ist einfach nicht ratsam – schließlich haben wir kein Begleitfahrzeug beim Training oder der Feierabendrunde dabei. Und auch das Schutzblech hat im Herbst, Winter und Frühjahr seine Berechtigung, wenn wir keinem Strava-KOM-Wert hinterher jagen. Gerade auf dem Gravelbike oder auf der täglichen Fahrt zur Arbeit schützt so ein „Blech“ mehr als es stört. Also her damit und unter die Lupe genommen und auf besagte Goldwaage gelegt (kommt auf 51,9 Gramm). Dieses ist der erste Tabubruch.
Flexibles Carbon
Carbon ist enorm leicht und extrem fest. Aber eines ist es typischerweise nicht: flexibel. Auf der Veranstaltung „Augsburg gründet“ ist ein Fahrradladen-Besitzer aufgetaucht. Er hat Schutzbleche aus Carbon für Fahrräder vorgestellt. Diese „Bleche“ sind hochflexibel und lassen sich verdrehen wie Luftschlangen – naja, fast (siehe Bild oben). Dies ist auf jeden Fall der zweite Tabubruch. Gabriel Kenzel-Muntean, der Gründer von Flexi-Carbon, hat in seiner Carbon-Bäckerei einige Abläufe stark modifiziert. Das Ergebnis treibt Carbon-Spezialisten in die Verzweiflung – unter anderem die Lehrstühle für Materialkunde und ähnliches in der Carbon-Verarbeitungs-Hochburg Augsburg.
Ein neuer Sponsor
Die Begeisterung von uns, von born2.bike, über das neue Material ist riesig! Und wir haben Glück gehabt: wir stießen auf genauso große Gegenliebe. Wir mussten das exklusive Material unbedingt austesten und mit dem Simplon Inissio haben wir das perfekte Rad für diesen Zweck. Hier stellen wir euch also exklusiv das Unikat von Flexi-Carbon vor. Das Schutzblech-Carbon hat noch eine weitere Besonderheit: man kann es innen mit weiteren Farben, z.B. rot, blau oder gelb, belegen – je nach eigener Farb-Palette. Für das Inissio musste dementsprechend ein dunkles rot her. Für unseren neuen Sponsor über das ungewöhnliche Material zu berichten, macht uns große Freude. Die Masse fällt kaum ins Gewicht, der Nutzen sehr wohl. Links seht ihr auch ein Bild von Gabriel und seinem Team. Luca Morell (ganz links) arbeitet jetzt übrigens auch für born2.bike. Seine Spezialthemen sind Rapid Prototyping, Freeriding und Videos. Auf Instagram habt ihr bestimmt schon seine Videos gesehen.
In der Praxis
Nachdem der Carbon-Schutz angebracht war, haben wir auch die Haltestreben aus Carbon und Alu dazu gewählt. 27,9 Gramm wiegt eine Strebe. Während der Fahrt fällt auf, dass nichts auffällt. Jetzt im Winter sind die Straßen und vor allem die Wald- und Kieswege in der Regel feucht und matschig. Nach einer kleinen Tour weiß man ohne Mud-Guard häufig nicht, wo der Fahrer aufhört und das Rad anfängt: alles ist einheitlich beige-braun. Unsere Schutzbleche erledigen einfach ihren Job und halten den Schlamm ab. Die Schutzbleche wollten wir besonders weit runter ziehen, damit man viel Schutz hat und so das Rad auch für die Fahrt zum Büro nutzen kann. Da sie sehr leicht sind, kommt auch wenig Masse in Vibrationen. Das Carbon-Schutzblech kann natürlich auch auf eine Rennrad montiert werden (sofern es Bohrungen hierfür gibt). In diesem Fall würde man den Flexi-Carbon Schutz vermutlich deutlich mehr „AERO“ trimmen. Also viel kürzer, damit er nicht so viel Verwirbelung erzeugt, sondern vorwiegend als kleiner Mud-Guard seine Pflicht tut. Mit Schutzblech ins Rennen? Sicherlich nicht, also doch die lange Version 😉 Was bleibt, ist einfach ein Augenschmaus, oder? Wir freuen uns über Eure Kommentare!
Sponsoren-Kommentar
Gabriel hat uns noch folgende Sätze mit auf den Weg gegeben, die uns natürlich runter gehen wie Öl: „Wir sind Ende 2018 Sponsoren von born2.bike geworden, weil wir gesehen haben, welche Wirkung leidenschaftliche Worte haben können in der Fahrrad-Welt: für den Leser aber auch auf Google und in den Sozialen Medien. born2.bike packt so viel Bike-Emotion in seine Texte, Bilder und Videos – es macht einfach Spaß in diese Welt einzutauchen. Wir sind gerne Sponsoren von born2.bike!“
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Wenn ich hier richtig bei dir – Gabriel Kenzle bin, dann wünsche ich Dir ein
GUTES NEUES JAHR
Jörg Greineder
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