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Im Test: das 2 in 1 Bike Lapierre eZesty AM LTD Ultimate

Im Osten Frankreichs liegt das Burgund, bekannt vor allem für seine Weine. Die Hauptstadt Dijon ist aber nicht nur für ihren scharfen Senf bekannt, sondern auch für eine Firma, die seit 70 Jahren Fahrräder baut: Lapierre. Neben Rennrädern sind es auch die Mountainbikes, die hohes Ansehen in der Branche und beim Kunden haben. Das Zesty ist seit über 10 Jahren das Allmountain bei Lapierre, mit dem viele Weltcup Rennen gewonnen werden konnten. Jetzt gibt es dazu ein elektrisches Schwestermodell: das eZesty, das mit seiner sehr schöner Ausstattung dem Bio-Modell in nichts nach steht. Wir haben das eZesty AM LTD Ultimate getestet. Mit der 160er Kashima Gabel von Fox (das eZesty AM 9.0 kommt mit einer Fox Float Performance mit 150 mm Federweg) und der 1×12 Sram X01 Carbon Eagle Schaltung bleiben keine Performancewünsche offen. 

Das Lapierre eZesty in den Bergen zuhause
Das Lapierre eZesty am Walchensee

Das eZesty kann auch Bio

Dieses Meisterwerk aus Carbon hat einen Motor von Fazua. Das Gesamtgewicht liegt bei nur 18,9 kg. Lässt man Motor und Akku weg und setzt statt dessen den Downtube Cover (der sich als kleiner Reisekoffer für Werkzeug und Snacks nutzen lässt) ein, dann wiegt dieses Bike gerade einmal 16,0 kg. In dieser „Bio-MTB“-Konfiguration ist es einfach ein sehr gut ausgestattetes Allmountain. Der UVP liegt mit € 7.699,- definitiv im gehobenen Bereich. Die Wahrheit ist aber, dass man zwei Bikes bekommt: ein Allmountain und ein eMTB mit 60 Nm Power und 250 Wh Akku.

Die Federung spricht wunderbar sensibel an ohne am Ende durchzuschlagen. Die 160mm vorne und 150 mm Federweg hinten reichen aus für kleine und größere Sprünge, sind sehr gut auf Trails und auch im Gebirge sehr gut aufgehoben. Die Sram Guide Bremsen mit 200mm Scheiben vorne und hinten lassen sich sehr gut dosieren und auch mit nur einem Finger bedienen, was sich auf Seiten der Kontrolle sehr positiv bemerkbar macht. 

Das Lapierre eZesty ist einfach leicht
Das Lapierre eZesty auf dem Dach

Und das ist das eMTB

Der Fazua-Motor hat ein kleines Kontrollelement, um den Akku-Ladezustand und die Unterstützung anzuzeigen. Drei Fahrmodi gibt es: Breeze (grün mit etwa 100 Watt) mit „Rückenwind“, River (in blau mit ca. 200 Watt) geht schon deutlich stärker zur Sache und schließlich Rocket (in rot mit bis zu 300 Watt in der Spitze). Die Unterstützung lässt sich sehr einfach mit der Fazua-Software auf die eigenen Bedürfnisse am heimischen Computer anpassen (neues Software-Update 2.0 „Black Pepper“ installieren).

Hier kann man die Kraft in den einzelnen Stufen und auch das Losbrechmomentum, also den Zeitpunkt für den Einsatz des Motors nach dem Pedalantritt, einstellen. Das ist sehr wichtig für den Einsatz bergauf am Berg, wenn man nicht nur viel Kraft, sondern diese auch sofort braucht. Via Bluetooth kann man die Daten auch an die Fazua-App oder gängige Fahrrad-Computer schicken. Wir haben das mit unserem Wahoo ELEMNT ROAM getestet und sind sehr zufrieden. Im Rocket-Modus liefert der Motor bis zu 60 Nm und ist damit fast auf Augenhöhe mit den viel schwereren Mitbewerbern von Bosch, Brose, Shimano und Co. Da das Bike aber sehr viel leichter ist, kann es sein, dass die Unterstützung subjektiv noch kräftiger ausfällt (ausgetestet haben wir das mit unserem rein subjektiven Test im Karwendelgebirge). 

Das eZesty auf 1.800 Meter üN
Das Lapierre eZesty im Karwendeltal

Wer will genau dieses Bike?

Das Lapierre eZesty AM LTD Ultimate ist ein tolles Sportgerät. Bio-Biker werden es lieben, weil es sich einfach super schnell und sicher auf Trails bewegen lässt. Und eBiker werden es lieben, weil es den Vorteil eines eBikes mit sich bringt, ohne dass das Gewicht zuschlägt. In unserem Ghost-Bosch-Test haben wir die Unterstützung des Bosch Motors kennen gelernt. Das eZesty mit dem Fazua-Motor ist eher ein Partner, der Kooperation und hohe Trittfrequenz fordert. Liefert man das, dann wird man sehr glücklich mit diesem Sportgerät Ein zusätzliches Argument: wenn man das Bike aufs Dach oder den Heckgepäckträger heben muss, dann ist es einfach 6 Kilo leichter!

Auch auf dem Trail eine Macht: das eZesty
Das Lapierre eZesty auf dem Trail

Reichweite? Pause einplanen oder viel selber fahren

Der Motor kann richtig zupacken. Fährt man ihn eine Stunde lang im Rocket-Modus, dann ist aber auch der Akku alle. Dieses Bike macht ohne Motor aber auch richtig viel Spaß. Idealerweise fährt man ohne Unterstützung im leichten Gelände und schaltet auf langen Touren nur an groben Anstiegen den Motor ein. Kalkuliert man eine Pause ein oder hat man einen zweiten Akku dabei, dann lassen sich auch lange Touren sehr gut mit richtig viel Spaß fahren. Lieben werden es Fahrer, die auf dem Bio-Bike gemerkt haben, dass ihnen bei starken Anstiegen die Luft ausgegangen ist. Hier ist die perfekte Lösung für den sportlichen Fahrer.

Das Lapierre eZesty im Karwendelgebirge

Einen weiteren Bericht von mir findet ihr hier .

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